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Jesus, der Jünger Macher

Bill Hull untersucht in seinem Buch "Jesus Christ, Disciplemaker" die Methoden, die Jesus benutzte, um seine Jünger zu formen und zu führen. Das Buch betont, dass die Hauptaufgabe der Kirche darin besteht, Jünger zu machen und zu trainieren. Hull argumentiert, dass das Nachfolgen von Jesus nicht nur bedeutet, seine Lehren zu hören, sondern auch, sein Leben zu imitieren und seine Methoden anzuwenden.


Das Problem der modernen Jüngerschaft

Hull stellt fest, dass die heutige Kirche oft nur oberflächliche Jüngerschaft fördert, die sich auf Programme und schnelle Erfolge konzentriert. Dies führt zu einem Christentum ohne tiefgreifende Transformation und reproduktive Jüngerschaft. Viele Christen haben keine festen Ziele für ihr geistliches Wachstum.


Die Phasen der Jüngerschaft


Hull beschreibt vier Phasen der Jüngerschaft, die Jesus seinen Jüngern beibrachte:


  1. Komm und sieh: Diese Phase ist der Beginn der Jüngerschaft und fokussiert sich darauf, das erste Interesse und die Neugier der Menschen zu wecken. Jesus lädt neugierige Anhänger ein, ihn zu beobachten und mehr über ihn zu erfahren. Dies ist eine Phase des Suchens und Entdeckens, wo die Menschen die Möglichkeit haben, Jesus ohne Druck kennenzulernen. Sie sehen seine Taten, hören seine Lehren und beginnen zu verstehen, wer er ist. Diese Phase schafft eine Basis des Vertrauens und der Anziehungskraft, die notwendig ist, um tiefer in die Jüngerschaft einzutreten. In der Bibel sehen wir dies in Johannes 1:39, als Jesus sagt: „Kommt und seht“.

  2. Komm und folge mir nach: In dieser Phase vertieft sich die Beziehung zu Jesus. Die Jünger beginnen, seine Wege zu lernen und seine Lehren in ihrem eigenen Leben anzuwenden. Es ist eine Phase der intensiveren Nachfolge, in der Jesus seine Jünger näher zu sich ruft, um sie direkt zu unterrichten und sie auf das vorzubereiten, was kommt. Hier lernen sie durch Beobachtung und Nachahmung, wie sie selbst als Jünger leben sollen. Diese Phase ist geprägt von praktischem Lernen und der Bereitschaft, sich auf die Disziplinen Jesu einzulassen. Jesus lud seine Jünger ein, ihm zu folgen, wie in Matthäus 4:19, als er sagte: „Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen“.

  3. Komm und sei bei mir: Diese Phase ist gekennzeichnet durch intensives gemeinsames Leben und Lehren. Die Jünger verbringen viel Zeit mit Jesus, lernen von seinem täglichen Leben, seinen Gewohnheiten und seiner Art, mit Menschen umzugehen. Sie erleben hautnah seine Gebete, seine Wunder und seine tiefen Gespräche. Diese enge Gemeinschaft ermöglicht es den Jüngern, tiefere Einblicke in Jesu Herz und seine Mission zu bekommen. Diese Phase fördert eine tiefere Transformation und das Wachstum im Glauben, indem sie in enger Gemeinschaft mit dem Meister selbst stehen. Jesus bereitete seine Jünger vor, indem er sie aussandte, wie in Matthäus 10:1 beschrieben.

  4. Bleibe in mir: Diese letzte Phase betont die Notwendigkeit, in der Beziehung zu Jesus zu bleiben und fortlaufend in seiner Lehre zu wachsen. Nachdem die Jünger eine intensive Zeit der Schulung und des Lebens mit Jesus durchlaufen haben, werden sie ermutigt, in ihm zu bleiben, um weiterhin Frucht zu tragen. Dies bedeutet, in ständiger Verbindung mit Jesus zu leben, seine Lehren zu bewahren und sie in die Praxis umzusetzen. Diese Phase zielt darauf ab, die Jünger zu befähigen, selbstständig zu werden und andere zu Jüngern zu machen, während sie in ihrem eigenen Glauben verwurzelt und gefestigt bleiben. Dies wird in Johannes 15:5 verdeutlicht, wo Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“.


Reproduzierbare Jüngerschaft

Jüngerschaft muss reproduzierbar sein. Das bedeutet, dass Jünger nicht nur selbst lernen und wachsen, sondern auch andere trainieren und lehren sollten. Dies war ein Kernprinzip in Jesu Methode und ist entscheidend für das Wachstum und die Verbreitung der Kirche.


Schlussfolgerung

Wir müssen zu den ursprünglichen Prinzipien der Jüngerschaft zurückzukehren, wie sie von Jesus Christus vorgelebt wurden. Dies erfordert eine tiefere Hingabe an die persönliche Transformation und die Verpflichtung, andere in der Nachfolge zu schulen. Nur durch eine solche Hingabe kann die Kirche ihre missionarische Aufgabe effektiv erfüllen.


Wahre Jüngerschaft ist eine lebenslange Verpflichtung, die beständiges Wachstum und Hingabe erfordert. Die Nachfolge Jesu ist nicht nur eine persönliche Reise, sondern auch eine, die uns dazu befähigt und verpflichtet, andere auf diesem Weg zu begleiten und zu führen. Durch diese Hingabe kann die Kirche ihre missionarische Aufgabe erfolgreich umsetzen.


„Wenn wir in ihm bleiben und seine Worte in uns bleiben, dann werden wir wahre Jünger sein und Frucht bringen.“ Diese Worte erinnern uns daran, dass die Verbindung zu Jesus und die Befolgung seiner Lehren der Schlüssel zu einer fruchtbaren und effektiven Jüngerschaft sind.



 

Quelle für diesen Beitrag: Hull, Bill. Jesus Christ, Disciplemaker. 20th Anniversary Edition. Grand Rapids, MI: Baker Books, 2004.

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